Stephanie Bialek

Ihre Bilder zeigen zumeist Landschaften oder Szenerien in der Natur, die sie mit minimalistischem malerischem Gestus umsetzt. Ergänzt werden die Landschaftsmalereien durch kontrastreiche Arbeiten, in denen sie abstrahierte kraftvolle Figuren zeigt.

In ihrer vielschichtigen Palette aus Öl- und Temperafarben erschafft die Künstlerin Bilder, die an expressionistische Landschaftsmalerei oder Werke von Edward Munch erinnern. Bei den, zeitlich früheren, Darstellungen ihrer Figuren legte die Malerin besonderen Wert auf einen intensiven Ausdruck. In einer (fast) duochromen Arbeit findet sich eine geisterhafte gelbe Gestalt, die sich im tief-dunkelblauen Hintergrund aufzulösen scheint. Andere ihrer Figuren halten sich den Kopf, oder schreien. Diese Emotionalität setzt Bialek mit einer furiosen Kraft in der Maltechnik um. Die Bilder entfalten eine starke Sogwirkung, in der sich die Künstlerin zeitweise selbst zu verlieren drohte.

In den späteren Arbeiten verlegt sich Bialek auf die Darstellung von Landschaften und zeigt sich als eine Meisterin der Atmosphäre. Dieser Themenwechsel im Oeuvre war und ist ein Halt für die Künstlerin. Sie vermag es, vermeintlich harmonischen Motiven durch ihre besondere Technik eine eindringliche Tiefe zu verleihen. Immer wieder malt sie Bäume, die alleine oder in kleineren Gruppen stehen. Bialek lässt sie dramatisch im Wind schwingen, taucht sie zu Sonnenauf- und Untergängen ganz in dunkle Rot- oder Blautöne. Auf den Betrachter wirkt die vermeintliche Idylle auf der Leinwand zum Teil trügerisch. Hinter den sich verrenkenden Bäumen und Blicken auf das Meer oder Bergdörfer scheint mehr zu stecken als Naturromantik. Während ihres Studiums veränderte sich Bialeks Wahrnehmung ihrer Umgebung, die sie mehr und mehr als bedrohlich empfand. Für die Künstlerin war die Malerei der einzige Weg, mit diesem Gefühlen umzugehen: „Egal wie groß meine Not war, ich wollte Farbe in die Bilder bringen.“

Die studierte Architektin Bialek malt seit 2003 im Atelier der Diplombildhauerin Karin Gralki sowie bei Maria Neumair, Kaspar Hauser Stiftung, und lebt im betreuten Wohnen der Pinel gGmbH.