Markus Meurer

Markus Meurer erschafft seine Kunst aus Draht und einem bunten Materialmix aus gefundenen Gegenständen und Verpackungsresten. Im hinteren Teil der Galerie ist eine Rauminstallation zu sehen. Sie besteht aus Collagen und einer Vielzahl kleinerer Werke, meist obskuren Insekten oder Mischwesen zwischen Tier und Fahrzeug. Ergänzt wird die Ausstellung durch einige ausgewählte teils menschengroße Figuren.

Die Kunst von Markus Meurer ist durch seine besondere Beziehung zu Natur und Technik geprägt. Im Gesamtwerk des Künstlers gibt es nichts Wertloses, sondern nur Materie. Im Reich der ihn umgebenden Gegenstände und Materialien kennt Meurer keine Hierarchie der Wertigkeit. Ein Kaugummipapier kann genauso bedeutsam sein wie eine Apfelkippe oder ein Knochenrest. Der Künstler erklärt, dass die Gegenstände zu ihm sprechen: Wenn er z.B. auf dem Weg durch die Stadt einen bestimmten Kronkorken auf dem Boden findet, spürt er sofort, dass er diesen zur Vollendung eines Werkes benötigt. Für Markus Meurer steht seine künstlerische Arbeit in einem größeren philosophischen Sinnzusammenhang. Er sieht sich selbst als ein Leidender, der die Gegenstände und die Welt um sich herum, Stück für Stück mit jedem neuen Kunstwerk, retten kann, da seine Objekte eine Schutz- bzw. kraftspendende Funktion haben. In Jahrzehnte langer Praxis hat der Künstler dabei einen unverkennbaren Stil und eine charakteristische Formensprache entwickelt. Das Werk von Markus Meurer ist reich an biographischen Bezügen und aufgeladenen mit geheimen Bedeutungen. Er lebt mit einer Vielzahl seiner Arbeiten und trennt sich nur ungerne von ihnen. In erfolgreichen Ausstellungen wurden sie in den letzten Jahren u.a. in Münster, Düsseldorf, Rotterdam und in der Halle Saint Pierre in Paris gezeigt. Im Museum Dr. Guislain in Gent,  wurde inzwischen ein eigener Raum in der Dauerausstellung für ihn eingerichtet.

Der in dörflicher Umgebung mit zahlreichen Geschwistern aufgewachsene Künstler lernte von seinem Vater (ebenfalls ein Outsider Künstler) seit Kindheitstagen den Umgang mit Werkzeugen und Draht. Nachdem der Vater bei einem Motorradunfall ein Bein verlor, lebte die Familie in Armut. In dieser Notsituation entwickelte Markus Meurer sein Talent, sich alle möglichen Materialien für bestimmte Zwecke nutzbar zu machen. Das Haus der Meurers wurde über die Jahre zum einem Gesamtkunstwerk, an dem zunächst vom Vater und später vom Sohn immer weiter gearbeitet wurde, dicht bevölkert von einer Vielzahl aus Miniaturmotorrädern und Figuren aus Holz und Stein. Die Gemeinde Monreal hatte kein Verständnis für diese naiv-naturalistische Kunst der Outsider und riss es schließlich ab.