Marion Gamerschlags Kunst ist ein Erlebnis von greifbarer Plastizität: man spürt ihre Bewegungsimpulse in den Schichtungen der Farbpigmente. Der Entstehungsprozess der Bilder ist durch die sehr körperliche Arbeitsweise der Künstlerin geprägt und verleiht den Werken eine eigenwillige Energie. Der Farbauftrag erfolgt mit Fingern, Händen, Handflächen und Armen. Sie reibt, presst, wischt – oftmals liegend auf dem Malblatt – und am Ende scheint es, als sei sie über das Bild getanzt. Manchmal kratzt und reißt die Tänzerin mit den Nägeln oder mit spitzen Gegenständen die Oberfläche auf: zart, matt – und je nach innerem Befinden – auch mal ungestüm, wild, unablässig in scheinbar endlosen Kreisen, fast bis zur Zerstörung des Farbkörpers. So entstehen vielfarbige, pudrig strukturierte, mehrfach übermalte Oberflächen, die den Betrachter faszinieren.
Die Künstlerin, geboren 1966 arbeitet seit 2012 in der Kunstwerkstatt.