geb. 1961 Erlangen
ist seit mehr als 30 Jahren fasziniert von der Perfektion des Unvollkommenen. Sie kreiert Collagen und Assemblagen aus Holz- und Metallresten, Kunststoff- und Papierschnipsel, Stoffe, Schrott und Glasscherben. Sie verbindet gefundene Objekte und Materialien und malt Figuren wie Engel, Heilige, Tiere und Narren darauf. Durch die Kombination von altem, weggeworfenem Schrott der Konsumgesellschaft mit ihrer neu angewandten Malerei entstehen einzigartige Werke.
Ihre Motive, gemalt mit einer vereinfachten, primären Symbolik, wirken wie aus einer anderen Welt. Für Jentges ist die Malerei zugleich eine religiöse Praxis und eine rigorose Auseinandersetzung mit sich selbst, die zwischen den Spannungen des Lebens gerissen ist. Ihre Arbeiten zeigen Menschen und transzendente Wesen zwischen Religion und Sexualität, zwischen Wildheit und Heiligkeit. Die Spiritualität der Bilder ist jedoch ständig durch die materielle Präsenz ihrer Installationen begründet, manchmal sogar durchbrochen. In dem Reichtum des von Jentges verwendeten Schrottes üben die Künstler eine besondere Faszination für Holzmaterialien aus. Sie integriert – vorsichtig und rücksichtslos zugleich – die schlichte Zerbrechlichkeit, Rauheit und Rohheit der alten Bretter mit all ihren Wunden und Löchern in ihre Assemblagen. Ihre Einzigartigkeit basiert auf genau dieser Vereinigung der gegensätzlichen Elemente im Werk von Jutta Jentges: der offen gezeigten zerbrechlichen Vergänglichkeit der verwendeten Materialien und der zeitlosen auratischen Schönheit ihres eigenwilligen, ikonischen Malstils.