Oskar Zaumseil (geb. 1989, Greiz) lebt und arbeitet in Berlin.
Oskar Zaumseils Zeichnungen changieren zwischen abstrakten freischwebenden Kompositionen aus geometrischen Formen und Arbeiten mit reduziert ausgestalteten Figuren, die an Tiere oder Fantasie-Gestalten erinnern. In den letzten Jahren hat sich der Künstler vornehmlich auf das Arbeiten, mit dunkler Farbpallette konzentriert. Dominant sind das Grau des viel verwendeten Bleistifts und das Schwarz der Fasermaler und Buntstifte mit denen er seinen Werken, in unzähligen, dicht aufgetragenen Strichen, eine intensive schwarze Tiefe verleiht. Die Zeichnungen ergänzt Zaumseil durch das Verwenden verschiedener Drucktechniken, wie Lithographien, Radierungen oder Linolschnitte. Diese fertigt er in der Druckwerkstatt der Kunsthochschule Weißensee an, wo er seit mehreren Jahren als Gasthörer regelmäßig einen Atelierplatz nutzen kann.
Mit besonderem Einfallsreichtum erschafft Zaumseil Drachen, Spinnen, Hasen, Kraken, Aliens oder maskierten Personen, die durch seine raum- und zeitlosen Kompositionen schweben. Ihre Münder – die eine zentrale Rolle in den Werken zu spielen scheinen – sind oft mit spitzen Zähnen versehen, wodurch den eindringlich gezeichneten Gestalten eine ambivalente Dominanz verliehen wird. Die Figuren sprechen, ohne das Verwenden von Worten, in einer ganz eigenen bildnerischen Sprache. In einer seiner Arbeiten hat er Zeitungspapier verwendet, das ursprünglich nur eine Großaufnahme eines lächelnden Mundes zeigte. Auf diese roten Lippen hat Zaumseil per Linol-Druck eine Figur platziert, die sich durch ihre innere Gespanntheit und gestalterische Form kontrastreich vom Hintergrund abhebt.
Oskar Zaumseil ist Preisträger des Kunstpreises von KRATZER AUTOMATION im Jahr 2017.