Haci Sami Yaman

Die Bilder von Haci Sami Yaman sind kontraststarke Kompositionen aus verschiedenen Punkten, Strichen, Linien und kalligraphischen Elementen, die nicht auf den ersten Blick nachzuvollziehenden Regeln zu gehorchen scheinen. Sie ordnen sich zu Mustern oder Formen, es bilden sich Strukturen und Ströme heraus, die eine ganz eigene Faszination vermitteln. Die Bilder scheinen förmlich zu vibrieren, wirken wie aufgeladen durch eine Vielzahl von mitschwingenden Bedeutungen und pulsierenden Energien. Zugleich ähneln sie Luftaufnahmen oder lassen an Skizzen von Landschaftsarchitekten denken. Die spannungsreiche Wirkung der Bilder wird noch verstärkt, wenn man weiß, dass es sich bei Yaman um einen nahezu blinden Künstler handelt. Bei seiner Arbeit stehen ihm spezielle Acrylstifte zu Verfügung. Beim Farbauftrag kann sich der Künstler z.B. durch besonders festes Aufdrücken dieser Stifte oder durch Klopfen orientieren. Yaman, der seit fast 2 Jahren regelmäßig ins Offene Atelier geht, gibt gerne Auskunft über die ihnen zugrunde liegenden Energie-Theorien, Funktionsweisen von Schaltsystemen und anderen philosophisch-technischen Gedankenkonstruktionen. „Er spricht von Systemen, Schaltungen, planetarischen Strukturen. Von Komplexen Interaktionen, von Strömen und Elektrifizierung. Seine Bilder sind Vernetzungen, Verpixelungen, Datenverarbeitung. Er beschreibt Level und Ebenen, Programmierungen, Verstärker“, so Paula Schmidt-Dudek, die Leiterin des Offenen Ateliers St. Hedwig.

Haci Sami Yaman ist Preisträger des Kunstpreises von KRATZER AUTOMATION im Jahr 2019.